Windy, windy Hanna is on her way!

Blauer Himmel, kaum Wolken – kaum zu glauben, dass Hurrikan Hanna direkten Kurs auf uns nimmt – bzw. ihre Ausläufer. In der Straßen der Stadt sind Sandsäcke zur Vorsorge gestapelt und des bläst sehr ordentlich. Wie schön dass wir heute raus zum Kajak fahren! An der Kajak Station angekommen, kommen mir beim Blick aufs Meer dann doch einige Zweifel ob das so eine gute Idee mit dem paddeln heute ist. Und die Skepsis unserer Instrukteurin bestärkt mich darin noch. Nach einer kurzen Besprechung ist klar: Das Meer ist tabu! Also werden die Kajaks kurzerhand auf einen Anhänger geladen und ein paar Kilometer den Meeres Zufluss hinauf gefahren. Von hier aus können wir uns mit der Strömung Richtung Meer bewegen – definitiv heute die bessere Wahl. Auch wenn Magda und ich inzwischen DAS Team sind, so machen uns Strömung und Wellen ganz schön zu schaffen – wir keuchen ganz ordentlich!

Nach 1,5 Stunden erreichen wir wieder den Ausgangsstrand und sind dann doch froh, dass wir es geschafft haben…der Wind bläst uns fast vom Steg! Dabei ist es richtig warm – nie zuvor habe ich in einem so dermaßen warmen, stürmischen Wind gestanden. Wind direkt vom Golfstrom…ein Glück…denn ich bin pitschnass und hänge meinen Sweater erstmal als Fahne zum trockenen auf. Zum Lunch geht es in das urige Restaurant Pearl in der Nähe der North Shore, wo wir uns mit einer riesen Portion Waffeln stärken. Danach treibt es uns runter zum Strand. Zwar wird die gesamte Nordküste der Insel von weißen Puderstränden gesäumt, doch uns interessieren die roten Felsen viel mehr. Wir turnen eine wenig im Wind umher und bestaunen die ordentliche Gicht wie sie an die Felsen spritzt. Ein echtes Schauspiel. Ich denke mir, dass unsere Kajak Instrukteurin garantiert Unrecht haben muss mit ihrer Vorhersage, dass der Wind am Nachmittag weniger wird…. Es sieht einfach nach heftig Sturm aus!

Aber der schockt uns nicht – und die Heldin der Insel – Anne – erst recht nicht. Ihr zu Ehren hat man Green Gables nach gebaut (wir erinnern uns: es ist NUR ein Buch!), welches wir natürlich besuchen! Hier steht es also: Das kleine Haus mit den grünen Giebeln, putzig eingerichtet mit stilechten Möbeln der Jahrhundertwende…alles detailgetreu so, wie es im Buch beschrieben wird. Schon süß…

Nach so viel Kultur brauchen wir jetzt eine Verschnaufpause – schließlich steht unser großer Pub Abend an! Und so machen wir uns nach dem Dinner auf, die Pubs von Charlottetown zu erobern! (übrigens bei absoluter Windstille – die viel besagte Ruhe vor dem Sturm!)

Es ist Samstagabend und überall gibt es Life Musik! Toll! Da wir ja durch Craig bestens vorbereitet wurden in Sachen Musik, erkennen wir doch glatt das ein oder andere Lied wieder. Auch hat er uns eindringlich vor einer örtlichen Disco gewarnt… der böse Ort der lieblichen Insel. Seien wir ehrlich: Ein Verbot macht es doch irgendwie erst richtig spannend!! Und so heißt es unter anderen auch auf zum Velvet Underground. Hier treffen wir auf viele Jungs und Mädels im Alter von vielleicht 19…20… Das soll der böse Ort sein?? Ein Polizist der an der Tür aus hilft kommt mit uns ins Gespräch. Wo wir herkommen will er wissen. Als ich Hamburg antworte lacht er und sagt: „This is THE bad place for a gentle island like P.E.I.…but not concerning your standards!” Der gute kennt die Reeperbahn – wie nett!

Machen wir es kurz: Es gibt keine Fotos dieser Nacht (das hättet ihr wohl gerne), und als man uns um 2:00 Uhr in der Früh praktisch mit dem Besen aus dem Pub kehrte (Curfew) waren wir einer mehr. Dieser eine heißt „Boogie“, ist von Geburt an ein Teddy und wurde von seinen früheren Besitzern nicht gut behandelt. Er wird mit uns nach Deutschland reisen… haben wir einfach mal so beschlossen. Arm in Arm geht es heim ins Hotel… rechts und links Sandsäcke….Hanna kann kommen!

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