Mauritius – wo war ich so lange?

*Werbung* Kennt ihr das? Ihr kommt an einen Ort zurück und fragt euch im selben Moment, warum um alles in der Welt ihr so lange mit dieser Rückkehr gewartet habt? So erging es mir mit Mauritius. Vor 15 Jahren war es das Ziel meiner Flucht vor dem Älterwerden und den damit verbundenen Erwartungen meines Umfelds.

Ich wurde dreißig und irgendwie schien jeder um mich herum zu erwarten, dass ich bitte jetzt auch erwachsen zu sein habe… Was für eine Vorstellung! Ich cancelte kurzerhand die Party, nahm das Geld, und zusammen machten wir uns auf nach Mauritius. Ein langgehegtes Sehnsuchtsziel, dass mir perfekt für diese Flucht schien. Und auch wenn man als Alleinreisender erst mal nicht auf angeregte Konversationen mit all den Honeymoonern hoffen darf, so habe ich die Zeit auf diesem Eiland irgendwo im indischen Ozean in wunderbarer Erinnerung. Warum um alles in der Welt hat es mich 15 Jahre gekostet zurückzukehren?

Mauritius

Schon beim Landeanflug sticht einem ins Auge wie unfassbar grün diese Insel ist. Ursprünglich waren große Teile der Insel von Regenwald bedeckt. Und noch heute wechselt sich Dschungel mit Strand, Teeplantagen, Bergen, Buchten und endlosen Feldern ab. Und obwohl die Insel gerade mal 2000 Quadratkilometer groß ist, so gibt es unzählige Mikro Klimata. So ist der Osten weitaus regenreicher als der Westen. Der Norden oft um einige Grad heißer und schwüler als der Süden. Allein deshalb sollte man im Vorfeld schon überlegen: Was suche ich? Will ich tauchen? Segeln? Kiten? Wandern? Für jeden gibt es den perfekten Spot auf der Insel.

Beachlife

Ich starte meine Reise genau an dem Ort, der vor 15 Jahren zum Ziel meiner Flucht wurde, den Beachcomber Hotels Dinarobin und Paradis am Fuße des Le Morne Brabant im Südwesten der Insel.

Hier sind die Strände endlos, die Zimmer und Bungalows in einem Meer aus Palmen versteckt und der Ozean liegt geschützt durch das Riff seelenruhig vor einem.

Dinarobin & Paradis Golf & Spa Resorts

Am meisten beeindruckt mich immer wieder der Blick aus dem Wasser zurück zum Strand, wo der Le Morne majestätisch hinter den Bungalows hervorragt. Eigentlich hatte ich mir dieses Mal fest vorgenommen bis hinauf zu kraxeln – einfach für den sicher unfassbaren Ausblick.

Le Morne Brabant

Doch als die Alternative aufkam gleich zu Sonnenaufgang hinaus aufs Meer zu fahren, um mit wilden Delfinen zu schwimmen (was natürlich immer eine absolute Glücksache ist), waren die Würfel gefallen – ihr könnt ja mal raten für wen? 😉

Glücksmomente

Nach 2 Tagen am Fuße des Le Morne, Ausflügen in den Regenwald, zu Wasserfällen und Plantagen, zieht es mich weiter Richtung Westen.

Es war schön die Erinnerungen an diesem wunderbaren Ort wieder aufleben zu lassen. Zu sehen wie die Flora in den letzten 15 Jahren explodiert ist. Das nächste Mal werde ich mit mehr Zeit wiederkommen – entweder zum Heiraten, was ich mir hier traumhaft vorstelle. Oder zum Golfen (ist ja eh fast das Selbe). Nicht zuletzt, weil man zum 1. Abschlag von der Rezeption gerade mal 50 Meter geht.

Driving Range with a view

Doch jetzt besteige ich einen Helikopter und mache mich auf ins Beachcomber Trou aux Biches. Auf dem Weg genieße ich den unfassbaren Ausblick auf Küste und Meer. Und so ein bisschen wünscht man sich der Flug würde länger als 15 Minuten dauern…

Angekommen im Trou aux Biches, beziehe ich das wohl unglaublichste Zimmer, in dem ich je nächtigen durfte. Das Bad, ein Ballsaal mit einer Badewanne, die meine liebe Kollegin Ruth Moschner zu einem Vergleich mit einer Müslischale animierte (einer sehr großen!) und einer Outdoor Regendusche. Ein Schlafzimmer, Wohnzimmer und einer Terrasse, die keine Wünsche offen lässt. Vor mir der Ozean. Nur getrennt durch einige Stufen die mich vorher noch vorbei an meinem eigenen, kleinen Pool leiten. Liebe Verliebte da draußen: mehr geht nicht!

Trou aux Biches / View from my room

Der Strand ist hier schmaler und trubeliger als am Le Morne. Was auch daran liegt, dass gleich nebenan ein öffentlicher Strand liegt und lebhaft flaniert wird. Denn, und das finde ich eine sehr gute Sache, alle Strände müssen öffentlich zugänglich sein. Reine Hotelstrände sind verboten.

Am Abend lasse ich mich von fleißigen Händen in einen Sari wanden und nehme an einer „Indian Blessing Ceremony“ teil.

Sari Girl

Durch die verschiedensten kulturellen Einflüsse auf der Insel ist es in den letzten Jahren immer populärer geworden, sich in einer indischen Zeremonie trauen zu lassen, und die Hotels haben sich darauf eingestellt. Nun ja, und in Ermangelung eines Ehemanns lasse ich mich halt nur segnen… und nicht gleich trauen. Ich habe zwar kurz mit dem Kellner geliebäugelt, aber ganz so sprunghaft bin ich als Steinbock dann doch nicht 😉

Nach dem Frühstück heißt es schon wieder Koffer packen. Das Ziel der nächsten zwei Tage heißt „Beachcomber Royal Palm“, ein luxuriöses Kleinod aus der Familie der „Leading Hotels of the World“.

Beachcomber Royal Palm

Es liegt im Norden der Insel in der sogenannten „Grand Baie“, die eigentlich für turbulentes Nightlife und Ausgehvergnügen steht. So verrät mir eine Angestellte von der Insel, dass keiner ihrer Freunde ihr anfangs geglaubt habe, dass sie zum arbeiten und nicht zum feiern in die Grand Baie gehe. Doch hier im Royal Palm ist davon nichts zu spüren. Man fühlt sich ein wenig wie aus der Welt gefallen. Der Service, der Standard, der Umgang… alles ist hier noch etwas besonderer. „Going the extra Mile“ wie es der Hotelmanager nennt. Und er hat recht.

Und so lasse ich mich für zwei Tage in diese kleine, besondere Welt fallen. Meine Sonnenliege ist mir fest zugeteilt für meinen Aufenthalt, was jeden Handtuchkrieg unnötig macht. Und für jeden Sonnenanbeter hängt schon vor seiner Ankunft eine Flasche Wasser in Eis gebettet am Sonnenschirm.

Alle Wassersport Aktivitäten sind selbstverständlich inkludiert und wenn der kleine Hunger ruft ist jeder Wunsch nur einen Knopfdruck entfernt.

Beachservice

Der Spa ist rein architektonisch schon mehr als außergewöhnlich und am Abend wartet ein Mehr-Gänge-Menü mit Blick aufs Meer. Ja, diese Trennung wird schwer werden.

Um alles für mich so richtig zu inhalieren schnappe ich mir am letzten Abend die Flasche Champagner, die jeden Gast bei der Ankunft im Zimmer erwartet, bohre meine Füße in den Sand, bestaune die Sterne und lausche dem Meer. Was für ein friedliches Fleckchen Erde.

Für die letzten zwei Nächte mache ich mich auf in den Südosten der Insel. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen, liegt das „Beachcomber Shandrani Hotel„. Das einzige fünf Sterne All Inklusive Resort der Insel.

Gelegen auf einer privaten Halbinsel, umgeben vom Blue-Bay-Marinepark mit seiner faszinierenden Unterwasserwelt und umrandet gleich von drei Stränden. Mein Herz habe ich dann gleich am ersten Abend an den „Wild Beach“ verloren, der wild und unberührt mit ordentlich Wellen daherkommt, während die anderen beiden geschützt und eher von sanfter Natur sind.

Wild Beach

Von hier ist es mit dem Boot nicht weit ins berühmte Naturschutzgebiet Ile aux Aigrettes, zur Ile aux Cerf oder dem Grand River South East Waterfall in der Region Beau Champs. Und während die meisten Boote hier nur einen kurzen Stopp machen zum „drauf schauen“, wurde ich kurzerhand von meinem Kapitän (das Boot samt ihm hatte ich ganz unkompliziert im Hotel für einen halben Tag gebucht) an Land abgesetzt um mit Hilfe eines am Ufer wartenden Guides hinauf zu kraxeln und ein Bad zu nehmen.

Die Guides warten am Ufer auf Touristen die mit privaten Booten kommen und sich diese kleine Kraxelei zutrauen. Gegen ein Trinkgeld natürlich. Ich fühlte mich super aufgehoben und im Foto knipsen kennen die Jungs sich auch aus – wie ich wetten würde mit egal welchem Handy Modell 🙂

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Schnorchel Halt eingelegt und ich habe mich durch die prächtige, bunte Fischvielfalt treiben lassen. Und als ob die Insel zum Abschied noch einmal flüstern wollte: „Komm bloß wieder!“, tauchte aus dem Nichts eine Schule wilder Delfine auf, die Minutenlang um uns herum spielte. Magische Momente die ich so schnell nicht vergessen werde.

Und nein, es wird nicht wieder fünfzehn Jahre dauern, das kann ich versichern. Denn egal was man sucht, hier wird man es finden…

Und wenn es nur innere Ruhe und eine große Portion Glücksgefühle sind. Bis bald Mauritius!

Deine Nova

PS: habt ihr vielleicht noch Tipps für Mauritius?

PPS: Wer noch mehr sehen will, den nehme ich auf meiner Instagram Seite in meinen Story Highlights hautnah mit auf diese Reise 🙂

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4 thoughts on “Mauritius – wo war ich so lange?

  1. Le Morne Brabant … ist das fiktiv oder ist das echt? … Mag man fragen! Unglaublich wie wunderschön doch die Natur sein kann. Ganz ganz tolle Eindrücke die du für uns eingefangen hast! Finde toll, dass du dir alles angeschaut und sogar im Wald ein paar Bäume gepflanzt hast. Auf den Le Morne kletterst du dann einfach beim nächsten Besuch 😉

  2. Liebe Nova
    …ich war direkt wieder in meinen Erinnerungen durch die schöne Reisebeschreibung ! Habe Mauritius im Nov/Dez 2018 bereist …für mich ist es das Paradies und ich wünsche und hoffe , dass ich wieder kommen kann ! In dieser Zeit habe ich Dein Buch gelesen und war sehr berührt…sei herzlich gegrüßt…Heike

  3. Nabend Nova. Sehr schön geschrieben und man hat durch die Bilder direkt Lust ebenfalls nach Mauritius zu fliegen und den Urlaub genießen zu dürfen.
    Vielleicht nimmst du mich nächstes Mal mit? 😉

    Gruß, Heiko.

  4. Hammer Nova…ich liebe deine Reiseberichte…sie sind so unglaublich natürlich, man kann sich jede Schilderung von dir sofort vor Augen führen und vorstellen…ist irgendwie immer mittendrin…die Fotos dazu sind ebenfalls First Class…diese Perle im Indischen Ozean muss wirklich -DAS-Paradies sein…einfach herrlich wie du begeistert schreibst…ich habe dir schon öfters geschrieben…höre niemals auf zu schreiben…Super…LG aus DU

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