Wasser von oben und unten – Kajaking total!

Heute heißt es: Bye, Bye Little Shemoque Inn!! Bevor wir uns auf den Weg zur Fundy Bay machen heißt es Koffer packen und unsere erste kleine Herberge verlassen. Leb Wohl kleine Bucht, leb Wohl du gemütlicher Kamin mit Fernbedienung (ein wunderbares Spielzeug!!), lebt Wohl ihr Mutanten Moskitos!! Unsere Beine und Füße gleichem einem kleinen Beulenpest Gebiet…wie kommen die Biester denn bitte schön in meine Schuhe????????

Am Fundy Bay erwartet uns dichtester Nebel und ein unglaubliches Naturschauspiel. Nur Schemenhaft sind die Felsen im Dickicht zu erkennen und vor uns öffnet sich eine tiefe Schlucht. Unvorstellbar dass hier in nur wenigen Stunden das Wasser bis Oberkante stehen soll. Ebenfalls im Empfangskomitee: unsere Mutanten Mücken!!! Was machen die denn hier? ….ach nööööööö…. Da hilft nur vermummen. Magda könnte glatt als Beduinin durchgehen. Richard, unsere Chief-Kajak-Instruktor erklärt uns, dass gerade heute der höchste Wasserstand seit langer Zeit erreicht werden soll.  Zwischen Ebbe und Flut liegen an dieser Stelle normalerweise unfassbare 12 Meter Unterschied im Wasserstand – heute werden es sogar bis zu 14 Meter!!! Mit Kajak und Co. wollen wir die „Hopewell Rocks“ umpaddeln, die jetzt noch mystisch aus dem Schlamm hervorragen – von Wasser (noch) keine Spur. Während der Sicherheits-Einweisungen machen Magda und ich uns doch kurzzeitig Sorgen, ob wir trocken zurück kehren werden

Wir zwei in einem Doppel Sea-Kajak!! Na das kann ja was werden. Perfekt ausgerüstet mit Schürze, Schwimmweste und Paddel geht es runter zum Wasser – und das kommt gewaltig! Allein während der 10 weiteren Minuten Einweisung am Ufer, müssen wir die Kajaks gleich zweimal höher an Land ziehen damit sie nicht davon schwimmen. Nebenbei lassen sich Schwärme von „Sandpipern“ beobachten, die ein wahres Schauspiel an Flugkombinationen vor unseren Augen absolvieren – ein Erlebnis!   Gerade als wir ready to go im Kajak sitzen dröhnen Donnerschläge über die Bucht – ein Gewitter ist im Anflug. Also alle Mann wieder raus aus den Booten und zurück zur Basis. Bei Gewitter hat man mit einem Metallpaddel einfach nichts auf dem Meer zu suchen. Am Anfang noch hoffend, dass alles in 15 Minuten vorbei gezogen ist, verbringen wir die nächsten 4 Stunden damit Zeit tot zu schlagen, ungesundes Essen in uns hinein zu stopfen und den Humorlevel ein wenig unterhalb die Gürtelschnalle zu befördern…Erwachsene sind halt doch noch halbe Kinder – und das ist gut so!! Der Himmel ergießt Unmengen Wasser auf uns und die Bay… Heute liegt der Level des Höchstwasserstandes bestimmt 16 Meter über Normal! Um 14 Uhr endlich Entwarnung! Der Gewittersturm ist nun weit genug von uns entfernt und wir können unser Abenteuer auf ein Neues angehen. Die Fundy Bay sieht regelrecht geheimnisvoll aus mit den schweren Wolken am Horizont. Nur ist jetzt jede Menge Wasser da! Die Felsen die noch heute Morgen mitten in einer Schlammwüste lagen, lassen sich jetzt mit unseren Kajaks umpaddeln. Magda und ich haben in den ersten 10 Minuten den größten Spaß, weil wir einfach fest davon ausgehen jede Minute in der Bay zu landen – eine ganz schön kippelige Sache. Und jeder nicht synchron ausgeführte Ruderschlag bringt uns dem Meeresgrund etwas näher – wir haben den Spaß unseres Lebens. Nach einigen Minuten haben wir unseren Rhythmus gefunden und wir umschiffen die Hopewell Rocks so galant, als ob wir ein Leben lang nichts anderes getan hätten (Denken wir!!! Ich denke, das Außenstehende Zuschauer das sicherlich anders bewerten würden, aber Magda ist fest davon überzeugt, dass wir definitiv ins Olympia Team gehören!). Aber unser Kajak Instruktor Sean – ein Muskelpaket vor dem Herrn – ist stolz auf uns – und das ist alles was zählt!! (In seinem ersten Leben ist Sean übrigens Mathe und Physik Lehrer an einer örtlichen High School – also ehrlich: So einen Mathelehrer hätte ich auch gerne gehabt…hab ich ihm auch gesagt!).

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