Sehnsuchtsziel Marrakech

Jeder hat es – dieses Sehnsuchtsziel von dem man sich fest vorgenommen hat, es so bald wie möglich zu bereisen. Bei mir heißt dieses Sehnsuchtsziel seit vielen Jahren Marrakech. Und jetzt, endlich, hat es geklappt mit uns… der bunten Perle Marokkos und mir!

Denk ich an Marrakech fallen mir zu allererst die Farben ein. Bunt stell ich sie mir vor diese Stadt. Eine Augenweide aus Rottönen, Ocker, Gelb und allem was die Farbfamilie so an fröhlichen, erdigen Farben herzugeben hat. Dazu die Gerüche der Gewürzstände und Garküchen die sich in der Luft mischen. Seit jeher gilt Marrakech als die „Mystische“ der Ort an dem in den 70ern die Welt zu Gast war und feierte als ob der Tag niemals enden würden. Der Ort an dem Yves Saint Laurent einen Großteil seines Lebens verbrachte und einen der schönsten Gärten als Andenken an diese Zeit hinterließ. Der Ort, an dem eine Woche bevor ich lande noch David Beckham seinen 40. Geburtstag feierte mit allem was in der bunten Glitzerwelt Rang und Namen hat. Ja, ich bin sehr gespannt!

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Das wunderbare an Marrakech ist, dass diese Stadt seit jeher die Rucksack Touristen, Hippies, Weltenbummler und die High Society gleichermaßen angezogen hat. So ist es kein Problem in der Stadt ein Bett in einem typischen Riad für 20 Euro die Nacht zu finden. Nach unzähligen Rucksackreisen durch Indien und andere wunderbare Länder, freue ich mich diesmal aber, meinen Kopf im Royal Palm Beachcomber Hotel betten zu können. Am Fuße des Atlas Gebirges, etwas außerhab der Stadt, erstreckt sich die wunderschöne Hotelanlage in endlosen Gärten. Und obwohl es an Luxus und Komfort wohl kaum zu übertreffen ist, so tut es das alles doch auf eine sehr diskrete, ruhige Art und Weise. Fast hat man das Gefühl allein zu Gast zu sein, so dominiert die Natur das Anwesen. Mit einem Atem raubenden Blick auf das Atlas Gebirge (und einer Tasse Kaffee in der Hand – Logo!) beginne ich den Tag und kann es kaum erwarten die Gegend zu erkunden.

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Alles ist etwas ruhiger in diesen Tagen. Ich habe meine Reise nicht bewußt in den Ramadan gelegt, merke aber schnell dass diese besondere Zeit ein wenig die Geschwindigkeit aus allem nimmt. Was mir sehr gefällt. Umso trauriger stimmt es zu hören, dass viele Reisende ihre Urlaube kurzfristig in diesem Jahr abgesagt haben – gerade im Ramamdan. Die weltpolitische Situation macht leider auch nicht vor diesem wunderschönen Ort halt, die Angst sitzt tief. Ich habe mich in all den Tagen nicht einmal mit dem Gedanken gequält unsicher zu sein, in Gefahr oder schlichtweg leichtsinnig. Zu nett, freundlich und wahnsinnig hilfsbereit war so ziemlich jeder dem ich begegnet bin…  nur so viel schon mal an dieser Stelle.

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An meiner Seite heute mein wunderbarer Guide Mohammed, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, mich auch wirklich noch in das letzte Geheimnis der Stadt einzuweihen. Und so beginnen wir unseren Tag an der uralten Stadtmauer, die den Kern der Altstadt noch wie vor hunderten von Jahren fest umschlossen hält. Außerhalb hat sich der neue Teil Marrakechs seinen Weg gebahnt und wächst unaufhörlich. Aber hier, inmitten der alten Gemäuer, springt einem die Geschichte an jeder Ecke regelrecht ins Gesicht. Wir besuchen alte Paläste, die alte Koranschule und ich lausche gebannt seinen Geschichten über Könige, Religionen und alte Handelsrouten.

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Nach einer kleinen Stärkung – für mich – zieht es uns in die Souks der Stadt. Nicht nur einmal werde ich mich heute diskret wegdrehen um aus meiner Wasserflasche zu trinken – bei über 30 Grad non stop auf Tour zu sein und nicht einmal Wasser zu sich nehmen zu dürfen.. Ein wenig schäme ich mich, dass ich es darf.. und tue. Aber so ist es auch nur verständlich dass der Ramadan auch das Tempo in den Souks entschleunigt hat. Wo sonst lautstark gefeilscht wird, geniesst man heute auch ein wenig das gedrosselte Tempo.

Image-1Ich liebe diese Märkte und bin immer diejenige, die am Ende einer Reise dasteht und versucht, irgendwie all ihre Schätze nach Hause zu bekommen. Heute bin ich brav 🙂

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Wir graben uns immer weiter in die verwinkelten Gassen und bald sind wir bei einer Touristendichte von quasi null angekommen. Ich habe mittlerweile aufgegeben auch nur zu versuchen mir den eingeschlagenen Weg zu merken. In den Gassen wird geschreinert, gegerbt, geschlossert und gewebt. Ich darf einer Teppichknüpferin zur Hand gehen und lasse mich in die Bedeutung der Webmuster und ihre Herkunft einweihen. Und eh ich mich versehe stehe ich in einem Erdloch…  gut versteckt hinter einer unscheinbaren Tür. Hier wird gekocht.. die traditionellen Tajins. Und so köstlich sie schmecken, hier geht es rudimentär zu und ich bin wieder einmal froh ein Mädel vom Land zu sein dass sich nicht ganz so schnell aus der Fassung bringen lässt. Willkommen in Marokko! 🙂

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Ich bin meinem Guide an dieser Stelle einfach nur dankbar, dass er mich auch ein wenig hinter die Kulissen dieser faszinierenden Stadt blicken lässt. Zum Abschluß unseres Tages habe ich mir gewünscht, den legendären Jardin Majorelle zu besuchen. Jenen Garten, den Yves Saint Laurent zu Lebzeiten in den 80ern rund um sein Anwesen in Marrakech entstehen liess, und der heute jedem offen steht. Und während Marrakech erdig bunt ist, ist dieser Garten eine Symbiose aller Farben des Himmels und des Meeres vereint. Ich bin sprachlos.

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Erschöpft und glücklich komme ich zurück im kleinen Paradies des Royal Palm an und muss erst einmal alle Eindrücke verarbeiten. Viel zu kurz war doch die Zeit, wie gerne hätte ich noch viel mehr kennengelernt, wäre so gerne noch viel tiefer eingetaucht..  und während mein Blick aufs Atlas Gebirge fällt plane ich schon jetzt beim nächsten Mal mit meinem Rucksack genau dorthin aufzubrechen.

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Apropos eintauchen. Wenn es mir bei jeder Reise immer wieder aufs neue gelingt tief einzutauchen, dann ist es in die jeweilige Tierwelt des Landes. Ich weiß nicht was das ist mit mir und den tierischen Bewohnern, aber irgendwie finden wir uns jedes Mal. Ob es ein Katzenbaby ist welches nach anfänglichen Schmuseeinheiten jeden Abend vor meinem Zimmer sitzt und um Einlass begehrt, oder Kröten die mich auf dem nach Hause Weg begleiten – oder ein anhängliches Huhn welches nicht von meiner Seite weichen wollte. Irgendwie ziehen wir uns einfach an 🙂

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Zum Abendessen entscheide ich mich zum Abschluß für das marokkanische Restaurant im Royal Palm und lasse mich mit einem typischen Ramadan Menü verwöhnen – wenn schon, denn schon! Noch ein Drink an der stylischen Hotelbar….Gute Nacht 🙂

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Nach wunderschönen (aber definitiv viel zu kurzen) Tagen sage ich BYE BYE. Aber eines ist jetzt schon sicher: Wir werden uns ganz bald wiedersehen!!! Es gibt einfach noch viel zu viel zu entdecken 🙂

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Übrigens, wenn du Lust auf noch mehr Bilder und Infos zu Marrakech hast: ab heute findest du in der aktuellen IN meinen kleinen Foto BLOG – viel Spaß!

Deine Nova

(Pictures by Jessica Kassner, Nils Nürnberg & Nova Meierhenrich – all Styles via Nicole Mohrmann)

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10 thoughts on “Sehnsuchtsziel Marrakech

  1. Liebe Nova 🙂

    Ein wunderbarer Beitrag – Mein Lieblingsort ist Atlanta in Georgia, ich war da als Au-Pair mit 17 Jahren, lange Zeit hat es mich da nicht mehr hingezogen, ich war eher in Frisco, LA und in Texas (Verwandtschaft). Dieses Jahr fliegen wir nach New York, ich hoffe, dass wir da viel positives erleben werden.

    Liebe Grüsse sendet Dir

    Agnès-Orianne

  2. Wirklich ein toller Bericht mit schönen Bildern. Marrakech hat man eigentlich als „normaler“ Tourist/Urlauber gar nicht so sehr auf dem Schirm aber beim Lesen wurde echt das Reisefieber geweckt.
    Marrakech sollte auch mal auf meine ToDo-Liste 🙂

  3. Hi..Nova…Ja ich habe auch deine Indien-Reiseberichte gelesen. Ich finde sie toll. Aber eine Frage, hast du nie Angst oder mindestens ein mulmiges Gefühl, wenn du als Rucksack-Touristin ,so eine abenteuerliche Reise unternimmst? Oder ist immer ein Kamara-Team dabei? Sorry Nova wenn diese Frage zu persönlich ist.

  4. Liebe Nova … danke für den tollen Reisebericht. Mir ging es beim Lesen auch so, dass ich die Düfte und Gerüche in den Straßen und auf den Märkten fast spüren konnte. Und die Fotos sind wunderschön! LG Heike

  5. Liebe Nova.
    Schön, dass du uns wieder an einer deiner Reisen teilnehmen lässt. Marrakech scheint ja wirklich sehr beeindruckend zu sein.
    Danke für den herrlich geschriebenen Beitrag! 🙂

  6. Hallo Nova…Endlich wieder ein toller Reisebericht von Dir. Bei Deinen begeisternden Worten, tauchen direkt die Farben und Gerüche der Stadt vor einem auf. Dieser Blog ist Klasse. Vielleicht solltest Du dir mal überlegen nur noch Reiseberichte zu schreiben, oder Romane aus fernen Ländern! Es ist sehr schade das solche Länder (vielleicht Marokko noch nicht) durch religiöse Fanatiker immer mehr ins Abseits geraten. Obwohl Fanatiker gibt es überall. LG aus DU Klaus

    1. Vielen Dank Klaus, es freut mich dass du meine Reiseberichte gerne liest. Hast du die Blogposts aus Indien schon alle gelesen? Schön wenn ich so etwas neugierig machen kann auf Länder, die man vielleicht nicht sofort auf dem Zettel hat! LG nova

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